Selbstbewusstsein stärken – wirkungsvolle Tipps und Übungen

Viele Menschen wären gerne selbstbewusster. Selbstsicher im Auftreten, nicht am Overthinken und fähig die eigene Meinung zu vertreten. In diesem Artikel beantworten wir die Fragen, was Selbstbewusstsein ist und wie du mit Tipps und Übungen dein Selbstbewusstsein stärken kannst.

Selbstbewusstsein stärken

Inhalte im Überblick

Was ist Selbstbewusstsein? 

Es gibt zwei verschiedene Auffassungen des Begriffs Selbstbewusstsein. Im allgemeinen Sprachgebrauch, verstehen wir darunter laut Duden

„das Überzeugtsein von seinen Fähigkeiten, von seinem Wert als Person, das sich besonders in selbstsicherem Auftreten ausdrückt“

Wenn wir uns das Wort in seine Bestandteile aufteilen, dann erkennen wir die zweite Bedeutung: sich selbst bewusst sein.

Wer oder was ist das Selbst? 

Das Selbst setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen, die in der Abbildung veranschaulicht und folgend beschrieben werden.

Die Bestandteile des Selbstbewusstseins
Die Bestandteile des Selbst

Selbstbild
Das Selbstbild eines Menschen ist die Summe der Eigenschaften, Merkmale und Fähigkeiten, die er/sie sich zuschreibt.

Die Bestandteile des Selbstbildes - Selbstbewusstsein stärken
Die Bestandteile des Selbstbildes

Selbstwert
Die Bewertung des Selbstbildes bestimmt den Selbstwert, den sich eine Person zuschreibt.   

Wohlbefinden
Das Wohlbefinden beschreibt die aktuelle Bewertung der Gefühlslage einer Person und ist somit ein subjektiver Bestandteil der psychischen Gesundheit. 

Lebenszufriedenheit
Wie das Wohlbefinden ist die Lebenszufriedenheit ein subjektiver Bestandteil der psychischen Gesundheit. Allerdings wird nicht die aktuelle Lage, sondern das gesamte Leben bewertet. 

👉🏽 Im Folgenden lernst du, wie du beides erreichst: selbstsicherer und selbstbewusster werden.

Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit – wie stärke ich das?

Um selbstbewusst zu wirken – also selbstsicher im Auftreten zu sein – ist es wichtig zu verstehen, dass es nur mittelmäßigen Erfolg bringt, wenn wir uns rein mit der eigenen Wirkung auf andere beschäftigen.

Zielführender ist es, bei sich und seinem Selbst-Bewusstsein zu starten. Dazu können diese Übungen helfen.

👉🏻 Wir empfehlen die folgenden drei Schritte zu durchlaufen, um möglichst einfach und dauerhaft selbstbewusst und selbstsicher zu sein. Wenn du das nicht allein machen möchtest, dann bietet unser Onlinekurs eine gute Alternative für dich.

Die Formel für ein starkes Selbstbewusstsein  

Selbstbewusstsein stärken

Das Selbstbewusstsein (im Sinne von: sich selbst bewusst sein) bildet die Basis für ein selbstsicheres Auftreten.

Faszinierend ist: je besser du wir uns kennen, desto sicherer treten wir auf.

👉🏽 Lern dich und all deine Facetten kennen, damit du

  • Deine Stärken und Schwächen kennst
  • Weißt wer du bist und sein möchtest
  • Deine Träume und Ziele verfolgen kannst
  • Nach deinen Werten handelst
  • Deinen Selbstwert anerkennst

Schau dir dazu gerne die Übersicht mit den Bestandteilen des Selbst an, um eine Inspiration zu bekommen, von all den Dingen, die dich ausmachen.

💡 Wenn wir ein vollständiges Bild von uns haben, dann fällt es uns leichter für uns einzustehen und Entscheidungen zu treffen. Das lässt uns selbstsicherer fühlen und Selbstbewusstsein ausstrahlen.

Selbstvertrauen aufbauen

Selbstvertrauen beschreibt den Glauben an sich und die eigenen Fähigkeiten. Beides hängt mit der Einschätzung der Selbstwirksamkeit (auch self-efficacy genannt) zusammen.

🧠 Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung wurde 1977 von Bandura begründet und ist heute noch relevant, um Selbstvertrauen nachhaltig aufzubauen.

Je größer der Glaube daran, dass wir die vor uns liegenden Aufgaben und Ziele erfolgreich umsetzen oder erreichen können, desto größer ist unser Vertrauen in uns.

👉🏾 Dieser Blogartikel hilft dir dabei, deine Ziele und Aufgaben so zu gestalten, dass du dir zutraust sie umzusetzen.

Selbstsicher sein

Das Bearbeiten der ersten beiden Schritte hilft bereits dabei, Selbstbewusstsein auszustrahlen. Nichtsdestotrotz gibt es Feinheiten, die erlernt werden können, um noch selbstsicherer auftreten und wirken zu können.   

Das fassen wir in dem letzten Schritt der Formel für ein starkes Selbstbewusstsein zusammen.   

Hierin ist es außerdem wichtig, Möglichkeiten zu finden, wie wir es schaffen kontinuierlich an uns und unserem Selbstvertrauen zu arbeiten. Denn Selbstvertrauen aufzubauen ist ein Prozess, der nicht innerhalb eines Tages abgeschlossen ist.

Selbstbewusstsein stärken Onlinekurs

Selbstbewusstsein stärken: 5 nützliche Übungen

Auch wenn Teile des Selbstvertrauens genetisch bedingt sein können, so ist es keinesfalls unmöglich das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und zu lernen selbstsicher aufzutreten.

💡 Tipp: In unserem Onlinekurs durchlaufen wir gemeinsam die drei Schritte der Formel für ein starkes Selbstbewusstsein.
>> Hier findest du alle Infos und Inhalte unseres Kurses

👉🏻 Abgesehen davon findest du hier eine Auswahl an Übungen, die dir dabei helfen, dein Selbstbewusstsein zu trainieren.

Übung 1: Selbstzweifel-Mindmap

Am Tag denken wir 60.000 Gedanken – laut Studien sind ca. 3 Prozent davon positiv. Ein erster Schritt das zu ändern und selbstbewusster aufzutreten, ist sich diesen Gedanken bewusst zu werden.

✏Notiere einen Tag mit, was du denkst. Natürlich wirst du nicht alle 60.000 Gedanken mitschreiben können (und wollen 😅), von daher reichen die großen Gedanken, die immer wieder auftauchen.

Nachdem du sie einen Tag ungefiltert mitgeschrieben hast, kannst du am Ende des Tages schauen, was deine großen Selbstzweifelthemen sind und daraus eine Mindmap machen.

Ist es zum Beispiel:

  • Ich bin nicht erfolgreich
  • Fühle mich hässlich
  • Ich setze die Dinge nicht um, die ich umsetzen sollte

✏️ Schreibe an jeden Selbstzweifel-Arm deiner Mindmap:

  • Warum du das denkst
  • Was du in der Vergangenheit gemacht hast, was das Gegenteil beweist
  • Welche Möglichkeiten du hast, um diese Selbstzweifel Stück-für-Stück aufzulösen

So bekommst du ein besseres Gefühl für deine Selbstzweifel und fängst an sie aktiv aufzulösen 🙂

Übung 2: Finde Entscheidungshelfer

Wenn du ein geringes Selbstbewusstsein hast, dann fällt es dir schwer Entscheidungen zu treffen. Doch mit dem Aufschieben deiner Entscheidungen verwehrst du dir manche Optionen, die noch offen gewesen wären, wenn du dich früher entschieden hättest.

Was kannst du dagegen tun? 🤔

Dir bewusst machen, was dir im Leben wichtig ist. Find dafür heraus, was deine Vision für dein bestes Leben ist (das darf sich – so wie du – mit der Zeit weiterentwickeln).

 

Fragen, die du dir dafür stellen kannst:

  • Was würde ich tun, wenn ich nicht scheitern könnte?
  • Was würde ich machen, wenn ich Millionär:in wäre?
  • Wie möchte ich anderen in Erinnerung bleiben?
  • Was würde ich am Ende meines Lebens am meisten bereuen, wenn ich es nicht ausprobiert hätte?


Deine Antworten zeigen dir, was für ein Leben du leben möchtest.

Bei deiner nächsten Entscheidung erinnerst du dich an sie und fragst dich, wie du näher an dieses Leben herankommen kannst. Entsprechend triffst du deine Entscheidung.

💡 Die Kunst ist es, deine kurzfristige Zufriedenheit nicht immer über deine langfristige Zufriedenheit zu stellen. Es kann z. B. verlockend sein ein Jobangebot anzunehmen, bei dem du mehr Geld bekommst als deine Traumkarriere zu verfolgen. Wäge deswegen immer ab, was dir deine heutigen Entscheidungen in der Zukunft bringen 🙂

Übung 3: Overthinking stoppen

Wenn du noch nicht genügend Selbstbewusstsein hast, dann werden deine Gedanken von deinem inneren Kritiker bestimmt. Wenn du mehr Selbstakzeptanz und Ruhe in deinen Kopf bringen möchtest, dann ist unser kostenloser Leitfaden das Richtige für dich. Du kannst ihn dir hier herunterladen und bearbeiten 😊

Übung 4: Lerne, dir selbst zu gefallen

Sich selbst zu gefallen und es nicht allen recht machen zu wollen ist gerade für Harmoniebringer schwierig umzusetzen.   

Die Übung, die ich dir dafür mit auf den Weg geben möchte, ist es, dir bewusst zu machen, wessen Meinung über dich zählt.   

️ Male dich auf ein Blatt Papier und umkreise dich. In diesen Kreis schreibst du die Namen der Personen, die dir wichtig sind. Das können deine Eltern, Geschwister, Freunde und Freundinnen oder dein:e Lebenspartner:in sein.   

Wenn du das nächste Mal an einen Punkt kommst, wo du merkst, dass du etwas machst, weil du denkst es machen zu müssen, dann hinterfrage, ob du es wirklich machen musst.  

Hier hilft es dir bewusst zu machen, dass vor allem die Meinung der Personen zählt, die innerhalb deines Kreises sind (also auch du). Die Meinungen der anderen Personen außerhalb des Kreises sind zweitrangig.  

Das zu sehen, macht es einfacher, Entscheidungen für dich und nicht für andere zu treffen. Ohne das Gefühl zu haben, dass du dich nur auf dich konzentrierst und ignorant gegenüber anderen Ansichten bist.  

Übung 5: Achtsamer werden

Das hier ist weniger eine bestimmte Übung und mehr eine Erinnerung daran, dass Selbstbewusstsein viel mit Selbsterkenntnis zu tun hat. So wie es dir hilft, dir deiner Selbstzweifel bewusst zu werden, um selbstbewusster aufzutreten, so ist es dienlich für dein Selbstbewusstsein deine Achtsamkeit zu stärken.

Suche dir dafür eine Möglichkeit aus, die dich am meisten anspricht:

  • Täglich 5 Minuten Spazieren gehen und bewusst deine Umgebung wahrnehmen
  • Jeden Tag 3 Dinge aufschreiben, dich runtergezogen haben und was du daraus gelernt hast, sowie 3 Dinge aufschreiben, für die du dankbar bist
  • Täglich 5 Minuten meditieren
  • Täglich Yoga machen

Bandura, Albert (1997): Self-efficacy. The exercise of control. 13. printing. New York, NY: Freeman.

Branch, Rhena; Willson, Rob (2012): Selbstbewusstsein trainieren für Dummies. 1. Aufl. Weinheim: Wiley-VCH-Verl. (… für Dummies).

Lang, Frieder R.; Martin, Mike; Pinquart, Martin; Allemand, Mathias (2012): Entwicklungspsychologie – Erwachsenenalter. Göttingen: Hogrefe (Bachelorstudium Psychologie). Online verfügbar unter http://www.socialnet.de/rezensionen/isbn.php?isbn=978-3-8017-2186-2.

Mummendey, Hans Dieter (2006): Psychologie des „Selbst“. Theorien, Methoden und Ergebnisse der Selbstkonzeptforschung. Göttingen: Hogrefe.

Neyer, Franz J.; Asendorpf, Jens B. (2018): Psychologie der Persönlichkeit. Berlin: Springer-Verlag GmbH Deutschland. Online verfügbar unter https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-662-54942-1, zuletzt geprüft am 22.09.20 https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-662-54942-1, zuletzt geprüft am 22.09.20.

Rogge, Frederike (2020): Gesundheit und Wohlbefinden im Übergang ins Erwachsenenalter. Eine triangulative Untersuchung über gelingendes Erwachsenwerden und die Bedeutung von sozialen Beziehungen. 1st ed. 2020 (Gesundheitspsychologie). Online verfügbar unter https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-30710-3.

Stavemann, Harlich H.; Scholz, Andreas; Scholz, Katrin (2020): Integrative KVT bei Selbstwertproblemen. Mit Arbeitsmaterial. 1. Auflage. Weinheim: Beltz.

Zimbardo, Philip G. (1991): Nicht so schüchtern! So helfen Sie sich aus Ihrer Verlegenheit. 7. Aufl. München: mvg-Verl. (mvg-Paperbacks, 250).

 

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