Kritikfähigkeit verbessern

Kritikfähigkeit ist eine wichtige Skill für den Beruf – und hilft uns auch in so mancher privaten Situation. In diesem Blogartikel zeigen wir, wie wir besser mit Kritik umgehen können.

Selbstbewusstsein

Inhalte im Überblick

Was bedeutet Kritikfähigkeit oder Kritikkompetenz? 

Kritikfähigkeit – was bedeutet das? Beim digitalen Nachschlagen im Duden wird schnell ersichtlich, dass es zwei verschiedene Arten von Kritikfähigkeit oder auch Kritikkompetenz gibt.

  1. Die Fähigkeit, Kritik zu akzeptieren und anzunehmen
  2. Die Fähigkeit, Kritik zu üben

Kritik ist dabei das Feedback oder auch eine prüfende Beurteilung unserer Leistungen und Ergebnisse.

Als erstes beschäftigen wir und damit, wie wir Kritik besser annehmen können. Danach wie wir richtig kritisieren.

>> Schon gut im Kritik annehmen? Hier geht’s direkt zu den Kritisieren-Tipps

 

Kritik richtig annehmen und ablehnen 

Unsere Fähigkeit Kritik anzunehmen kann von der Art der Kritik beeinflusst werden, die wir erhalten. So unterscheiden wir in konstruktive und destruktive Kritik.

Der richtige Umgang mit Kritik

Auch wenn es in der Regel leichter ist mit konstruktiver als mit destruktiver Kritik umzugehen, so würden wir am liebsten doch nie welche hören und immer alles sofort beim ersten Mal richtig und zur vollsten Zufriedenheit aller machen. Überraschung: das ist nicht möglich.

Gerade wenn wir mit etwas Neuem beginnen – zum Beispiel als Berufseinsteiger:in erste Kundengespräche führen, Pitchdecks vorbereiten, und-und-und – dann können wir eine Menge aus dem Feedback von Anderen lernen.

❕ Achtung: das bedeutet nicht, dass du als Berufseinsteiger:in keine Ahnung von nichts hast. Trau dich also auch gerne neue Ideen und Herangehensweisen einzubringen. Nur weil man etwas schon immer so gemacht hat, muss es nicht automatisch gut sein.

>> Dir fehlt das Selbstvertrauen dazu? Hier findest du Tipps, um es aufzubauen

Checkliste für eine bessere Kritikfähigkeit

Um besser in unserer Kritikfähigkeit zu werden, bietet es sich an diese Punkte in der nächsten „Kritik-Situation“ durchzugehen:

  1. Handelt es sich um konstruktive oder destruktive Kritik?
    Bei destruktiver Kritik können wir mithilfe von Rückfragen unseren Gegenüber dazu bringen, seine/ihre Aussage zu spezifizieren und so konstruktive Kritik einfordern. Wenn eine Situation zu emotional aufgeladen ist, dann empfiehlt es sich, das Gespräch auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben, anstatt es in eine Diskussion ausarten zu lassen.
  2. Habe ich den Kritikpunkt verstanden?
    Je nachdem in welche Gruppe von Menschen wir gehören, ist unsere erste Reaktion auf Kritik eine hastige Entschuldigung oder der Übergang zum Gegenangriff. Beides wirkt nicht selbstsicher und zeugt nicht von einer guten Kritikkompetenz.
    Deswegen sollten wir uns, bevor wir in einen Rechtfertigungs- oder Entschuldigungs-Automatismus verfallen, fragen, ob wir die Kritik verstanden haben. Wenn nicht, dann hilft es nachzufragen und unser Gegenüber ausreden zu lassen.
  3. Ist die Kritik gerechtfertigt?
    Nachdem wir uns sicher sind, dass wir die Kritik korrekt verstanden haben, liegt es an uns zu entscheiden, ob wir sie als gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt sehen. Es ist hilfreich sich zu fragen, ob wir die Person, die uns kritisiert auch um Rat in diesem Bereich fragen würden.
    Kritik ist eine Chance den blinden Fleck zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu schließen. Nichtsdestotrotz bleibt es im ersten Moment nur die Meinung einer anderen Person. Wenn wir diese Meinung nicht teilen, dann können wir das respektvoll zum Ausdruck bringen und im besten Fall gemeinsam eine alternative Lösung finden.

 

Kritikfähigkeit trainieren

Um als kritikfähig wahrgenommen zu werden, benötigen wir diese Fähigkeiten:

  • Aktives Zuhören: Zum einen um sicherzugehen, dass wir die Kritikpunkte und den Standpunkt unseres Gegenübers verstehen. Zum anderen damit sich diese:r verstanden und ernst genommen fühlt.
  • Selbstbewusstsein: Wenn wir uns gut kennen, können wir Kritik als gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt einordnen.
  • Selbstvertrauen: Nur mit einem ausreichend großen Vertrauen in uns, fällt es uns leichter aktiv gegen destruktive Kritik anzugehen oder unsere abweichende Meinung zu vertreten.

Mit unserer Selbstvertrauen-Formel helfen wir dabei, Selbstbewusstsein und -vertrauen aufzubauen.

>> Mehr Infos zur Selbstvertrauen-Formel

 

Um besser in unserer Kritikfähigkeit zu werden, ist es hilfreich in der nächsten Situation, in der wir kritisiert werden, uns unserem aktuellen Status Quo bewusst zu werden.

Neigen wir dazu uns zu schnell zu entschuldigen oder zu rechtfertigen?

  • Bleiben wir auf einer sachlichen Ebene oder nehmen wir die Kritik gleich persönlich?
  • Nehmen wir gerechtfertigte Verbesserungsvorschläge an oder handeln wir weiterhin so wie bisher?

Die Beantwortung dieser Fragen hilft uns, herauszufinden, wo genau wir uns weiterentwickeln dürfen.

Sobald das geklärt ist heißt es: üben, üben, üben.

Kritik richtig geben – 5 Tipps 

Neben dem Annehmen von Kritik, wird Kritikfähigkeit auch als die Fähigkeit verstanden, angemessen Kritik zu geben. Wie schon beim Erhalten von Kritik, ist an dieser Stelle zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik zu unterscheiden. Geben wir spezifisches, lösungsorientiertes Feedback oder probieren wir allgemein jemanden oder etwas schlecht zu machen?

Tipp 1: Ein freundlicher Einstieg

Beim Geben von konstruktiver Kritik können wir darauf achten, einen freundlichen Einstieg in das Thema zu gestalten. Mitunter wird hier die Sandwich-Technik empfohlen (etwas Gutes sagen – Kritikpunkt vorbringen – mit etwas positivem abschließen). Schlussendlich können wir uns aber auch einfach selbst fragen, wie wir uns wünschen würden, die Kritik gesagt zu bekommen und die Situation entsprechend gestalten. 

Tipp 2: Sachlich, konkret und lösungsorientiert

Wenn wir konstruktive Kritik geben, dann geht es uns darum, optimale Lösungen zu finden – nicht darum jemand anderes zu demotivieren. Es empfiehlt sich deswegen so sachlich und konkret wie möglich bei der Kritik zu bleiben 

Zusätzlich empfiehlt es sich die Kritik zu begründen, sodass sie für die kritisierte Person nachvollziehbar und greifbar wird. 

❕ Achtung: das bedeutet nicht, dass wir in einen Rechtfertigungsmonolog verfallen müssen. Ein Feedback-Gespräch mit Kritik ist ein Dialog in dem gemeinsam nach einer zukünftig besseren Lösung gesucht wird. 

Tipp 3: Verallgemeinernde Floskeln vermeiden

Verallgemeinernde Floskeln wie immer, nie,… sind das Gegenteil von konkret. Aus diesem Grund sollten wir beim Kritik geben auf sie verzichten. Stattdessen ist es zielführender konkrete Beispiele aufzuführen.

Tipp 4: Verständnis zeigen

Auch wenn wir inzwischen gelernt haben, dass Kritik durchaus eine Chance ist, um uns weiterzuentwickeln, so mögen die wenigsten Menschen welche erhalten. Das sollten wir beim Formulieren unserer Kritik nicht vergessen und Verständnis für ihre möglichen Abwehrreaktionen haben und zeigen.

❕ Achtung: Verständnis zeigen, heißt nicht, dass wir unsere Kritik einfach wieder zurücknehmen. Wir dürfen unsere Meinung sagen.

>> Hier ist ein Artikel, der das „Nein“ sagen erleichtert.

Tipp 5: Nicht nur kritisieren, sondern auch loben

Jeder kennt diese „Nörgler“ und „Rumkritisierer“, denen man es nie recht machen kann. Wir wollen nicht als so jemand gelten. So wird unsere Kritik gleich viel weniger ernst genommen – selbst, wenn sie berechtig ist. Von daher gilt: wer kritisieren will, muss auch loben.