Komfortzone verlassen – so geht’s 

Komfortzonen verlassen ist so ungemütlich wie wichtig, wenn es um persönliche Weiterentwicklung und das Erreichen von Zielen geht. Hier erfährst du, wie es funktioniert.

Selbstbewusstsein

Inhalte im Überblick

Was ist eine Komfortzone? 

Die Komfortzone ist der Bereich in unserem Leben, in dem die Gewohnheiten, Routinen, Rituale und Situationen liegen, in denen wir uns entspannt, wohl und sicher fühlen. Außerhalb der Komfortzone liegt Neues und Unbekanntes. Entsprechend fühlen wir uns hier nicht so sicher und wohl wie in unserer Komfortzone.

💡 Was konkret in der Komfortzone liegt ist von Person zu Person unterschiedlich. So fällt es einer schüchternen Person schwer jemand fremden anzusprechen. Eine nicht-schüchterne Person hat im Gegensatz dazu keine Probleme damit.

Das Komfortzonenmodell nach Senninger

Um zu verbildlichen, was genau außerhalb der Komfortzone liegt, hat Senninger das Komfortzonen- bzw. Lernzonenmodell (auch 3-Sektoren-Modell genannt) entwickelt, welches in der Abbildung dargestellt wird.

Selbstbewusstsein

Das Komfort-/Lernzonenmodell nach Senninger (eigene Darstellung)

Neben der oben beschriebenen Komfortzone gibt es eine Lern- und Panikzone. In der Panikzone befinden sich die Situationen oder Ziele, die so weit von unserer aktuellen Komfortzone entfernt sind, dass wir uns in ihr sehr unwohl, stark gestresst und panisch fühlen.

Die Lernzone ist zwischen Panik- und Komfortzone. Wie der Name vermuten lässt, fällt es uns hier am einfachsten zu lernen. Wir sind von dem Neuen und Unbekannten nicht so überwältigt wie in der Panikzone. Stattdessen haben wir das Gefühl, dass wir die neuen Aufgaben meistern können.

Wie groß unsere Lernzone ist, hängt von unserem Selbstvertrauen ab (mehr Infos zum Thema Selbstvertrauen stärken gibt es hier)

Warum sollten wir unsere Komfortzone verlassen?

Der Alltagsweisheit „Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone“ nach, sollten wir unsere Komfortzone verlassen, um wirklich zu leben. Doch was steckt hinter dieser Aussage?

Nur wenn wir unsere Komfortzone verlassen, entwickeln wir uns weiter 

Durch das Ausprobieren von Neuem und Unbekannten lernen wir uns besser kennen und stärken damit unser Selbstvertrauen.

💡 In diesem Artikel unterscheiden wir zwischen den Begriffen Selbstbewusstsein und -vertrauen und erklären, wie wir es aufbauen können.

Wenn es also unser Anliegen ist, bestimmte berufliche oder persönliche Ziele zu erreichen, die sich aktuell nicht in unserer Komfortzone befinden, dann ist es ratsam bewusst aus der Komfortzone zu gehen. Wie genau wir das am besten gestalten können erfährst du hier.

Darum ist es gut in der Komfortzone zu bleiben

Neben dem bewussten aus der Komfortzone gehen, ist es genauso wichtig bewusst in der Komfortzone zu bleiben. Nur so schaffen wir es unsere Energie für die neuen Herausforderungen außerhalb der Komfortzone zu sammeln.

Wenn wir stetig unsere Komfortzone vergrößern wollen, ist es sinnvoll Pausen zur Entspannung und Selbstreflektion einzuplanen.

👉🏽 Wenn es uns schwer fällt uns Pausen zu gönnen, dann kann das an unserer geringen Selbstliebe (Selbstakzeptanz) beruhen. In diesem Blogartikel erklären wir, wie wir Selbstliebe lernen können.

Wie komme ich raus aus der Komfortzone? 

Um unsere Komfortzone zu verlassen, ziehen wir das oben vorgestellte Komfortzonenmodell heran. Und durchlaufen damit folgende Schritte:

  1. Als erstes zeichnen wir unsere Komfortzone auf ein Blatt Papier und schreiben stichpunktartig die Situationen in sie, die uns leichtfallen und Energie geben.
  2. Im zweiten Schritt schreiben wir die Herausforderungen, die wir aktuell in unserem Leben haben, auf.
  3. Diese Herausforderungen ordnen wir in unsere Lernzone und Panikzone ein.
  4. Punkte, die in unserer Panikzone liegen, brechen wir in kleinere Zwischenziele und Action-Steps herunter, die in unserer Lernzone liegen.
  5. Auf geht’s in die Umsetzung, indem wir die Punkte, die in unserer Lernzone liegen, angehen.

Wichtig bei der Bearbeitung und Umsetzung der Aufgabe ist es, dass wir uns nicht übernehmen. Wir wollen Stück-für-Stück aus der Komfortzone, um sie langfristig zu vergrößern.

Tipp 1: Ängste und Bequemlichkeit abbauen 

Uns fällt es nicht nur wegen dem Neuen und Unbekannten schwer aus der Komfortzone zu gehen, sondern vor allem wegen:

  • Angst vor Zurückweisung
  • Angst etwas falsch zu machen
  • Angst vor Veränderung (= Bequemlichkeit)

Sobald wir gelernt haben, mit diesen Ängsten umzugehen, wird es uns leichter fallen, unsere Komfortzone zu verlassen. Wenn du dabei auf professionelle Hilfe zurückgreifen möchtest, dann ist unser Onlinekurs oder unser Coaching für dich.

Tipp 2Verbindlichkeit schaffen

Wenn wir niemandem von unserem Vorhaben erzählen, dann ist die Verbindlichkeit es in die Tat umzusetzen vergleichsweise gering. Lass uns deswegen Verbindlichkeit schaffen durch:

  • Einem regelmäßigen Selbst-Check-In
  • Eine:n Accountability Parnter:in oder Gruppe
  • Öffentliches Ziele kommunizieren
  • An einem Mentoringprogramm teilnehmen

Tipp 3: Routine > Motivation

“Es war nicht der richtige Moment“ oder „Ich hatte einfach keine Motivation“ sind Sätze, die wir uns sagen, wenn wir eine Möglichkeit, die außerhalb unserer Komfortzone liegt, nicht wahrnehmen.

Wie oben beschrieben, ist es gut und notwendig in unserer Komfortzone zu bleiben. Wenn wir bemerken, dass wir mehr in unserer Komfortzone sind, als wir uns eigentlich vorgenommen haben, dann wird es Zeit, unsere Routinen zu hinterfragen. Ziel ist es, sie so auszugestalten, dass wir auch ohne Motivation in unsere Lernzone kommen. Hilfe bietet dabei unser Onlinekurs und Coaching.

Senninger, Tom (2000). Abenteuer Leiten – In Abenteuern lernen. Oekotopia Verlag.  

Stangl, Werner (2021). Stichwort: Komfortzone. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Online verfügbar unter https://lexikon.stangl.eu/13810/komfortzone, zuletzt geprüft am 25.11.21. 

Externe Bildquellen: Titelbild von fauxels via Pexels